Nach dem wir von unserem Handywecker geweckt werden, stehen wir auf, waschen und bekleiden uns, bevor wir die Haustür verlassen um zur Arbeit zu gehen. Auf dem Weg zur Arbeit schnappen wir uns einen großen Chai Latte bei Starbucks und ein Franzbrötchen beim Bäcker. In der Mittagspause gibt es schnell einen leckeren Burger und Abends werden dann vor dem Fernseher noch einmal Chips und Cola gesnackt. Unser Lifestyle hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr verändert. Wo nach dem Krieg noch geschaut werden musste, ob genug zu Essen vorhanden ist, leben wir momentan mehr oder weniger im Überschwund, wo sämtliche Konsumgüter nur einen kurzen Einkauf entfernt sind. Eigentlich ist also doch alles gut oder?
Nachteile des aktuellen Lifestyles
Der Überschwund an leicht erhältlichen Konsumgütern hat leider nicht nur gutes mit sich gebracht. Die fettigen, salzigen und zuckrigen Lebensmittel haben die ein oder andere Lifestyle Erkrankung mit sich gebracht. Neben Übergewicht und Diabetes kommen Herzkrankheiten und Koordinationsprobleme hinzu. Die Gesundheit hat mit dem überschwinglichem Angebot also gelitten.
Wir sollten uns also die Frage stellen, in wie fern Lebenszufriedenheit mit Lifestyle und Gesundheit zusammenhängt. Führen gesunde Menschen einen gesunderen Lifestyle oder sind Menschen, die einen gesunden Lifestyle führen glücklicher?
Wahl Gesundheitszustand
Zunächst gilt es zu klären, was in Studien als Gesundheit angesehen wird. Gesundheit auf eine körperliche Ebene zu beschränken wäre dabei sicherlich viel zu kurz gegriffen. Gesundheit geht über die körperliche Ebene hinaus und betrifft ebenfalls unsere Psyche. Um Gesund zu sein, müssen wir auch psychisch gesund sein. Nicht zuletzt, weil sich psychische Probleme langfristig auch auf den Körper übertragen können. Studien definieren Gesundheit folglich häufig als das Führen eines gesunden Lebensstils.
Wovon hängt dieser gesunde Lebensstil jetzt aber ab? Es gibt verschiedene Formeln, die einen Rückschluss auf die gewählte Gesundheit zulassen. So beschreibt eine Formel, dass die Gesundheit auf Grundlage von den Preisen für Nahrungsmittel, Gehalt, Einkommen und Geschmack sowie Bedürfnisse ausgewählt wird. Steigt also beispielsweise der Preis für Zutaten an, sinkt die Gesundheit. Gleiches gilt, wenn das Gehalt sinkt.
Andere Modelle sehen Gesundheit darüber hinaus als eine Art Konto an. Somit stellt Gesundheit eine Form von Humankapital dar. Das Wort Humankapital wird in der heutigen Zeit häufig mit Bildung gleichgesetzt. Wer sich also Bildet erhöht somit sein Humankapital, beispielsweise durch eine Ausbildung oder durch ein Studium. Bezogen auf die Gesundheit stellt Humankapital allerdings etwas anderes dar.
Die gängige Form des Humankapitals beschreibt eher, wie wir unsere Zeit verwenden. Wer sich gut ausbildet kann seine Zeit anders verwenden als Menschen ohne bestimmte Ausbildungen. Ohne eine Ausbildung im Finanzbereich dürfte man beispielsweise keine Finanzprodukte verkaufen. Das gesundheitsbezogene Humankapital, gewissermaßen Gesundheitskapital, stellt allerdings etwas anderes dar und bezieht sich eher darauf wie viel Zeit wir auf der Erde verbringen können. Mehr Gesundheitskapital verringert die Anzahl an Krankheitstagen was dann wiederum einen Messwert für den erwarteten Gewinn von Investitionen in das Gesundheitskapital darstellen kann.
Lifestyle Entscheidungen
Eine aktuelle Studie hat ermittelt, in wie fern unterschiedliche Demographien Entscheidungen bezüglich ihres Lifestyles treffen. Unter anderem kam dabei heraus, dass Männer häufiger sportlich aktiv sind, Frauen dafür häufiger fünf Portionen an Früchten oder Gemüse am Tag essen als Männer. Der Geschlechtsunterschied bezüglich der sportlichen Aktivitäten für Männer könnte auf die Zugänglichkeit zu Sportstätten zurückgeführt werden. So hatten Männer, die an der Studie teilgenommen haben, leichteren Zugang zu Sportstätten als Frauen. Obwohl sich dadurch sicherlich nur ein Teil des Effekts erklären lässt, da Joggen auch außerhalb von Sportstätten durchgeführt werden kann. Es zeigte sich, dass deutlich mehr Männer, die mit dem 16. Lebensjahr anfingen zu rauchen, noch immer Raucher sind als Frauen.
Lifestyle und Lebenszufriedenheit
Die Studie untersuchte zusätzlich, wie sich unterschiedliche Umstände auf die Lebenszufriedenheit der Menschen auswirkt. So zeigte sich, dass sich eine Hochzeit positiv auf die Lebenszufriedenheit von Frauen auswirkt, allerdings keinen Effekt für Männer feststellen zeigt. Für Männer gibt es dahingegen einen positiven Effekt von einfachem Zusammenleben. Dies könnte die Aussage unterstützen, dass Frauen eine feste Bindung, Männer dahingegen eine freie Beziehungsgestaltung bevorzugen.
Ein ebenfalls interessanter Effekte zeigte sich, sobald ein Elternteil nicht arbeitet als die Person 14 Jahre alt war. Es zeigte sich dann eine geringere Lebenszufriedenheit im Erwachsenenalter. Dieser Effekt zeigte sich konstant für Männer und Frauen, wenngleich der Effekt bei Männern ein stärkeres Ausmaß annahm. Dabei war es irrelevant welcher Arbeit die Eltern nachgingen, Hauptsache sie gingen einer Tätigkeit nach.
Die Lifestyle Variablen
Sportliche Aktivitäten hatten einen deutlich positiven Effekt auf die Lebenszufriedenheit. Dieser Effekt zeigte sich in gleicher deutlicher Stärke für Männer und Frauen. Sport macht Männer und Frauen folglich gleichermaßen glücklich. Der gleiche Effekt ließ sich für das Essen von Früchten und Gemüse pro Tag zeigen. Hier zeigte sich ein konstanter Anstieg. Je mehr Früchte und je mehr Gemüse gegessen wurden, desto glücklicher schienen die befragten Menschen zu werden. Dabei war die höchste Anzahl an gegessenen Portionen vier bis fünf am Tag. Ebenfalls zeigte sich ein positiver Effekt auf die Lebenszufriedenheit, wenn jeden Tag eine halbe Stunde spazieren gegangen wurde. Der Effekt war für Männer wie für Frauen stark, allerdings konnten Männer einen noch stärkeren positiven Effekt auf ihre Lebenszufriedenheit ziehen als Frauen.
Lifestyle Fazit
Der Lifestyle den wir wählen hat einen großen Einfluss auf unsere generelle Lebenszufriedenheit. Auf einige Variablen können wir Einfluss nehmen, auf andere Variablen allerdings leider nicht. Die Variablen auf die wir Einfluss nehmen können, wie Sport und Ernährung, sollten wir in einer Art und Weise beeinflussen, dass wir generell glücklicher und zufriedener mit unseren Leben sind.
Ich möchte euch also einladen Sport zu machen, spazieren zu gehen und Obst sowie Gemüse zu essen. Es sind kleine Sachen und erfordern nur ein wenig Disziplin, haben allerdings einen nachweislich positiven Einfluss auf unsere generelle Lebenszufriedenheit.