selbstbestätigung

Vorteile der spontanen Selbstbestätigung

Manchmal tresstelle ich mir die Frage, wie es andere Leute schaffen, sich in stressigen oder aussichtslosen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Nehmen wir als Beispiel eine anstehende Prüfung, auf die wir uns zwar vorbereitet haben, aber tief aus unserem inneren hören wir sie: die kleine Stimme, die uns sagt, dass wir nicht genug gelernt haben und das Ding mit großer Wahrscheinlichkeit in den Sand setzten werden. Oder wir kommen zum Bewerbungsgespräch und sobald wir den Raum betreten und die unbekannten Gesichter der Leute erblicken, die über unser berufliches Schicksal bestimmen, merken wir, dass wir uns doch lieber woanders hätten bewerben sollen. Was können wir tun, damit unsere Selbstwahrnehmung nicht in den Keller rauscht? Eine Möglichkeit ist die Selbstbestätigung.

Selbstbestätigung als coping-Strategie

Ich interessiere mich schon eine Weile für Persönlichkeitsentwicklung und für Strategien, die einem den „psychischen“ Alltag erleichtern können. Ich bin der Meinung, dass man mit einer positiven mentalen Einstellung (positive mental attitude, für die Napoleon Hill Kenner unter euch) nicht nur glücklicher durch den Tag kommt, sondern auch seine Ziele besser erreichen kann.

Aber das ist ein Thema für sich.

Jetzt bin ich über eine Studie gestolpert, in der untersucht wird, was mit den Leuten passiert, die sich regelmäßig spontan selbst bestätigen. In der Studie Spontaneous self-affirmation is associated with psychological well-being: Evidence from a US national adult survey sample von Amber et al. (2016) wurden insgesamt über 3000 Leute, bezüglich der spontanen Selbstbestätigung, untersucht.
Es stellte sich heraus, dass die Leute, die sich mehrmals am Tag spontan selbst bestätigen im Durchschnitt besser mit den täglichen Stressoren umgehen können. Diese Menschen beschreiben, dass sie glücklicher, hoffnungsvoller und optimistischer sind, bewusster mit ihrer Gesundheit umgehen, sich subjektiv gesünder fühlen und weniger Wut und Traurigkeit verspüren, als die Menschen, die sich nicht selbst bestätigen.

Selbstbestätigung leicht gemacht

Und woran genau denken die Leute, wenn sie sich ihrer Selbstbestätigung hingeben? Sie werden sich bewusst, welche Stärken sie haben und welche Werte sie vertreten. Der Fokus wird auf das „große Ganze“ des Lebens gerichtet und nicht auf das, was einem zur Zeit unangenehm ist oder einen stresst. Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst zu bestätigen. Man kann sich beispielsweise eine Liste mit positiven Eigenschaften machen, die man hat, und sich diese mehrmals am Tag durchlesen, bis man anfängt selbst davon überzeugt zu sein. Wenn man einen Moment der Panik hat, weil einem einfällt, dass man noch dringend was abarbeiten muss oder total vergessen hat, irgendwas zu erledigen, dann kann man sich genau in diesem Moment sagen, dass man sich nicht darum kümmern darf.

Was auch immer es ist, kann noch 5 Minuten warten, bis wir es erledigen. In diesen 5 Minuten sollten wir uns bewusst werden, was uns dieses Signal sagen möchte. Vielleicht das wir uns besser organisieren müssen. Oder eine Liste führen sollten, über die wichtigen Dinge, die wir erledigen müssen. Oder dass es an der Zeit für einen Urlaub ist. Egal was, nimm dir die Zeit und führe dir vor Augen, dass du lauter positive Eigenschaften hast, dass die Welt sich aufgrund der jetzigen Situation weiter drehen wird und dass du mit einem klaren Kopf viel effektiver und effizienter erledigen kannst, was gerade ansteht.

Ich schreibe zur Zeit die letzten Seiten meiner Masterarbeit und habe den einen oder anderen Moment des Zweifelns gehabt. Macht das alles Sinn was ich hier schreibe? Interpretiere ich die Ergebnisse richtig? Ist mein roter Pfaden verständlich? Ich habe versucht die Methoden der Selbstbestätigung anzuwenden und muss sagen, dass es mir wirklich das eine oder andere Mal geholfen hat. Ich denke, wenn sich meine positiven Bestätigungen wirklich in meinem inneren verfestigen, wird das eine mächtige Methode werden, die mir auch in anderen Bereichen meines Lebens helfen wird. Aber bis dahin muss ich noch ein bisschen an mir arbeiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert