Trennungsschmerz

Wie ich meinen Trennungsschmerz mit Coaching bewältigte

Eine Trennung kann eine schwierige Erfahrung sein. Das Leben, die Routinen, und die Erinnerungen, die man mit seinem Partner gemacht hat, gehören nun der Vergangenheit an und alles was übrig bleibt ist der Trennungsschmerz. Ich habe diese Erfahrung Ende 2014 gemacht. Dazu kam noch, dass kurz vor der Trennung zwei meiner Freunde vorzeitig verstorben sind. Ich fand mich in einer Situation, in der ich nicht nur meine engen Freunde brauchte, sondern auch meine Freundin. Eine Person, zu der ich in über 2 Jahren eine innige und vertrauensvolle Beziehung aufbaute und die mir nicht nur in den besten, sondern auch in meinen schwierigsten Zeiten zur Seite stand.

Was tun, wenn die Beziehung nicht mehr zu Retten ist?

Nach der Trennung habe ich nicht wahrhaben wollen, dass es tatsächlich zu ende ist. Ich habe versucht, sie wieder zurückzugewinnen. Ich habe ihr kleine Geschenke gemacht, Briefe geschrieben und Whatsapp-Nachrichten geschickt. Alles umsonst. Es gab nichts mehr zu retten. Als ich an den Punkt gekommen bin, an dem ich merkte, dass es kein zurück mehr gibt, fühlte ich mich ziemlich hilflos und der Trennungsschmerz setzte ein. Ich bat meine besten Freunde und meine Eltern um Rat. Aus dem Freundeskreis kamen Tipps wie „Verstecke alles, was dich an Sie erinnert“ oder „Du musst einfach mal wieder richtig weg gehen und neue Leute kennenlernen“. Zudem habe ich natürlich im Netz nach Hilfe gesucht. Auf den Seiten wie http://de.wikihow.com/Depressionen-nach-einer-Trennung-durchstehen oder http://www.trennungverarbeiten.net/depression.html fand ich Tipps, die ich sofort umsetzte. Ich war mir im klaren, dass ich natürlich nicht von heute auf morgen meinen Trennungsschmerz überwinden kann. Das wird ein langer und herausfordernder Prozess. Also ging ich die Sache ganz pragmatisch an. Ich machte mir eine Liste mit den Tipps, die mir am wertvollsten vorkamen:

  1. Aktive Auseinandersetzung mit meinen Emotionen
  2. Einen neuen geregelten Tagesablauf aufstellen
  3. Gedanken auf andere Sachen lenken (Endlich das eine Buch lesen, dass ich schon seit einem Jahr im Regal habe; mehr Gitarre spielen; mal wieder richtig mit den Jungs über den Kiez ziehen; Sachen machen, für die ich in der Beziehung keine Zeit hatte!!)
  4. Sport, Sport, Sport
  5. Mein soziales Netz erweitern und neue Leute (Frauen) kennenlernen
  6. Auf keinen Fall die Ex-Freundin anrufen, anschreiben, besuchen oder übermäßig über sie nachdenken!

 

Der Schlachtplan steht. Jetzt kann der Trennungsschmerz überwunden werden!

Ich habe meinen Plan sofort umgesetzt. Ich hab mir jeden Tag Zeit genommen, um mich mit meinen Gefühlen auseinander zu setzen. Ich habe aufgeschrieben wie es mir geht und es tat gut, meinen Emotionen freien Lauf lassen zu können. Ich habe meinen Tag mit vielen Aktivitäten gefüllt und konnte endlich mal alles machen was ich wollte, ohne Rücksicht auf jemanden zu nehmen. Ich bin feiern gegangen, auf Konzerte, hab die Kinofilme gesehen, auf die ich Bock hatte, bin spontan in die Stadt gefahren, um mich mit Frauen zu treffen, konnte in der Woche auch mal an einem Abend (gefühlt) eine ganze Staffel Breaking Bad gucken. Ich war total frei. Konnte machen was ich wollte, wann ich es wollte. Ich habe mir Frauen angeguckt und angesprochen, ohne dafür ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Es ging mir richtig gut. Dachte ich zumindest.

Die Ruhe nach dem Sturm. Wenn nicht das Problem, sondern die Symptome bekämpft werden

5 Monate nach der Trennung saß ich in der Uni und habe an einem Projekt gearbeitet. Ich war in meiner Arbeit vertieft als auf einmal das Gesicht meiner Ex in meinem Gedanken auftauchte. Es folgte ein Gefühl der Trauer und Hilflosigkeit. Der Trennungsschmerz war wieder da. Einfach aus dem Nichts. Ich hatte wochenlang nicht an sie gedacht und auf einmal kam der Gefühls-Uppercut und brachte mich total aus der Fassung. Die Luft an meinem Arbeitsplatz wurde ziemlich dünn, ich fing an zu Schwitzen und wollte so schnell wie möglich nach draußen. Ich ließ alles stehen und liegen. Draußen angekommen fragte ich mich, was zur Hölle mir da gerade passiert ist. Ich fühlte mich so, als wäre ich wieder in den Moment zurück gereist, in dem sie mir sagt, dass Schluss ist. Ich redete mir ein, dass das sicherlich ganz normal war und habe versucht, diesen Moment und die Gefühle zu verdrängen. Habe es allerdings nicht geschafft.

In den folgenden Tagen und Wochen merkte ich, dass ich zwar meinen Plan erfolgreich umgesetzt habe, aber es mir nicht wirklich gut ging. Es gab gute Momente. Das Loch, das die Trennung in mir hinterließ wurde aber nur abgedeckt und nicht gefüllt. Ich fühlte mich leer, hatte depressive Verstimmungen, hatte das Gefühl, dass alles was ich mache keinen richtigen Sinn ergibt. Ich wollte das Alte zurück, weil es mir gut ging vor der Trennung (Gut, ich habe die negativen Aspekte der Beziehung natürlich gekonnt verdrängt). Ich hatte Schwierigkeiten mich zu motivieren. Die kleinsten Dinge verlangten große Überwindung um erledigt zu werden. Was mich am meisten beschäftigte war, dass ich nie richtig mit Freude erfüllt war. Ein ehrlicher Blick in mich hinein ließ mich realisieren, dass ich zwar die Symptome bekämpft hatte, das Problem war aber noch tief in mir manifestiert.

Was tun?

Das Coaching und die Lösung meines Problems

Ich habe den Schritt gewagt und meinen guten Freund und Coach Randy um Hilfe gebeten. Während des Coachings haben wir schnell erörtern können, dass der Grund, warum ich diesen Rückschlag erlebt habe und mein Trennungsschmerz nicht verschwand ein ganz banaler ist: Ich habe mich nur oberflächlich mit meiner Trauer auseinander gesetzt. Ich habe zwar meine Umgebung, meine Fähigkeiten und mein Verhalten verändert, habe jedoch meine tieferliegenden Überzeugungen nicht verändert. Im Coaching wurden mir die Ebenen der Veränderung gezeigt:

Ebenen der Veränderung Psychoffensive

Ich war der Überzeugung, dass ich mich von der Trennung nicht so lange einschränken lassen darf. Das ich geistig als auch emotional stark bin, um ohne Hilfe mit der Situation klar zu kommen. Um gesund und erfolgreich zu sein, dienen unterstützende Einstellungen als Voraussetzung. Meine Einstellung hat mich daran gehindert, mich mit meiner Situation auseinander zu setzen und setzte mich massiv unter Stress. Durch das Coaching konnte ich meine einschränkenden Glaubenssätze auflösen. Zudem gewann ich die Erkenntnis, dass ich eine negative Identität angenommen hatte. Durch die nicht-Bewältigung meines Problems dachte ich, dass ich schwach bin. Der Trennungsschmerz hat mein Leben dominiert. Ich habe mit Hilfe des Coaching eine positive Identität aufgebaut, welche von wahrer Stärke und Selbstbewusstsein geprägt ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang dem Thema Coaching sehr skeptisch gegenüber stand. Als ich mich jedoch darauf eingelassen habe und gemerkt habe, dass sich mit dieser mir fremden Methode reale Probleme lösen lassen, wurde mir klar, dass ich nicht der einzige sein kann, der davon profitieren kann. Das Coaching hat mir nicht nur geholfen, meinen Trennungsschmerz effektiv und nachhaltig zu verarbeiten, sondern auch Werkzeuge mit auf den Weg gegeben, mit denen ich auch andere Probleme lösen kann. Ich habe meine Motivation wieder gefunden und gehe wieder aktiv durchs Leben. Wenn ich merke, dass mich irgendwas daran hindert, treffe ich mich mit Randy oder einen der anderen Coaches, die ich durch das Hanseatische Institute für Coaching, Mediation und Führung kennengelernt habe, und löse was auch immer sich mir in den Weg stellt auf.

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