psychologischen Lerntricks

Mit psychologischen Lerntricks zum Studienerfolg

Es gibt viele Tipps wie man besser lernt. Manche davon sind Hanebüchen oder einfach nur persönliche Erfahrungen. Jeder Mensch ist anders und lernt anders, aber es gibt einige psychologische Lerntricks, die sich konstant in einer Vielzahl von Experimenten zeigten. Einige der, für mich, besten psychologischen Lerntricks, möchte ich euch in diesem Blogartikel aufzeigen. Ich möchte euch auch einladen, die psychologischen Lerntricks mal auszuprobieren und mir davon zu berichten, wie sie bei euch funktioniert haben. Aber fangen wir doch zunächst einmal an:

Woher kommen die Psychologischen Lerntricks

Die Psychologie beschäftigt sich schon seit Beginn mit dem Lernverhalten von Menschen. In den Experimenten mussten die Menschen teilweise sinnlose Fantasiewörter lernen, andere male musste die Abfolge von verschiedenen Bildern behalten werden. Obgleich die Experimente sinnlos (und nervig) erscheinen, konnten doch einige Rückschlüsse auf die Prozesse hinter dem Lernen gezogen werden.

Nutzt Kontextfaktoren

Was sind Kontextfaktoren? Kontext ist zunächst einmal ein Zusammenhang. Dieser Satz beispielsweise:

Kümmer dich um ihn.

Ist zunächst ein harmloser Satz, den wir meinen zu verstehen. Packen wir diesen Satz jetzt allerdings in einen anderen Kontext, beispielsweise in den Kontext einer der Besten Filme aller Zeiten, nämlich „Der Pate“, bekommt der Satz eine vollkommen andere Bedeutung.

Aber was hat das jetzt mit psychologischen Lerntricks zu tun? Studien haben ergeben, dass der Kontext einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Erinnerung hat. Dazu sollten Taucher Fantasiewörter auswendig lernen. Allerdings nicht langweilig im Labor, sondern unter Wasser. Ihnen wurden laminierte Karteikärtchen gegeben und sie sollten versuchen, so viele Wörter wie möglich in der gegebenen Zeit zu behalten. Einige Zeit später sollten sie sich dann wieder versuchen an die Wörter zu erinnern. Die eine Gruppe der Taucher sollte dies über Wasser machen und die andere Gruppe unter Wasser. Das Ergebnis war, dass die Gruppe, die sich unter Wasser an die Wörter erinnern sollte, deutlich besser abschnitt, als die Gruppe, die sich über Wasser an die Wörter erinnern sollte.

Kontext hat also einen gewaltigen Einfluss auf unsere Erinnerungsleistung und das ist genau das, was wir verbessern wollen. Wir wollen uns besser an das Gelernte erinnern. Ihr könnt diese Erkenntnis wie folgt für euch nutzen:

Versucht hauptsächlich in der Kleidung zu lernen, in der ihr eure Klausur schreiben werdet. Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, setzt euch sogar in den Raum, in dem ihr einige Tage später die Klausur schreiben werdet. Versucht immer das selbe Parfum zu tragen, oder den selben Snack zu essen. Versucht möglichst viele Gemeinsamkeiten zwischen der Lern- und der Prüfungssituation aufzubauen. Ob das jetzt ein bestimmter Stift ist, ein Bild, dass ihr euch neben den Lern- und Aufgabenzettel legt oder ein aufgemaltes X auf dem Handrücken ist, kann euch dabei egal sein.

Konditionierung

Wo sich der erste Trick eher auf die konkrete Leistung in der Testsituation bezieht, geht es in dem zweiten psychologischen Lerntrick um das Lernen an und für sich. Konditionierung ist euch vielleicht schon aus diesem Artikel ein Begriff.

In der Psychotherapie oder bei der Erziehung von Tieren wird Konditionierung verwendet um gewünschtes Verhalten anzutrainieren und aufrecht zu erhalten. Beispielsweise, indem man das gewünschte Verhalten belohnt. Zwar funktioniert dies in vielen Fällen auch mit Bestrafung, aber daran wollen wir bei psychologischen Lerntricks nicht denken.

Wie könnt ihr also das Konzept der Konditionierung für euch verwenden? Legt euch eine Zeit fest in der ihr lernt. Dies können 90 Minuten sein, 60 Minuten oder auch nur eine viertel Stunde. Wichtig ist, dass ihr dieses Ziel für herausfordernd, aber erreichbar haltet. Nachdem ihr also euren Teil der Vereinbarung erfüllt habt und 30 Minuten am Stück gelernt habt, kommt der schöne Teil: Ihr dürft euch belohnen.

Die Belohnung kann dabei irgendetwas sein, was euch wirklich Freude bereitet. Es kann der Keks oder der Kaffee sein. Es kann ein Youtube Video sein oder der Plausch mit Freunden oder Kollegen. Findet heraus was euch gefällt, womit ihr euch gerne belohnt und macht es.

Häufig ist es doch auch so, dass man die Dinge, die man wirklich gerne macht, nicht macht, weil man ja eigentlich lernen muss. Dies ist auch ein psychologisch gut erfasstes Problem. Mittels Konditionierung könnt ihr allerdings zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ihr könnt euch erlauben das zu machen, was euch Spaß macht und habt gleichzeitig noch etwas für eure Zielerreichung gemacht. Setzt euch aber am Besten auch für die Belohnung eine Zeitgrenze. Sonst verfällt man schnell in einen Modus, wo man 15 Minuten lernt und 30 Minuten auf Youtube rumgammelt.

Timing von Sport

Der nächste psychologische Lerntrick basiert auf einer eher neueren Studie und bezieht sportliche Aktivität mit hinein.

Ich weiß, ich weiß, ihr habt es alles schon gehört. Man muss die Axt schärfen, bevor man Bäume fällt. Nur wer Sport macht hat genug Energie, um auch lange konzentriert zu lernen. Blah Blah Blah, mir hängt es genau so zu den Ohren hinaus.

Diese Studie behandelt allerdings etwas anderes. Hier geht es um das Timing von Sport. Ich nehme an, dass einige von euch Sport machen, andere werden es nach diesem Lerntrick eventuell erwägen.

Die Studie konnte recht eindrucksvoll belegen, dass Sport, vier Stunden nach dem Lernen, die Erinnerungsleistung verbessern konnte. Sport unmittelbar nach dem Lernen, hatte allerdings keinen Einfluss auf die Erinnerungsleistung.

Es gibt also tatsächlich ein gewisses Zeitfenster, in dem Sport unsere Erinnerungsleistung gezielt verbessern kann, nämlich vier Stunden nach dem Lernen. Die Umsetzung liegt auf der Hand. Wenn ihr viel lernt und es unbedingt behalten wollt, wartet vier Stunden ab und macht dann etwas Sport. Es wird, wenigstens der Erinngerungsleistung, gut tun.

Fazit der psychologischen Lerntricks

Wie gesagt, das Internet ist voll mit sogenannten Lerntricks. Die meisten basieren allerdings eher auf persönlichen Erfahrungen, Erfahrungen Dritter oder gesundem Menschenverstand. Die psychologischen Lerntricks fußen jedoch auf geregelter Forschung und können somit eine gewisse Allgemeingültigkeit für sich beanspruchen.

Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere von euch einen dieser psychologischen Lerntricks probiert und uns von dem Erfolg berichten würde. Ich freue mich auf euer Feedback!

 

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