Effizient Kommunizieren – 7 Tipps zur guten Kommunikation

Schulz von Thun sagte schon: „Man kann nicht, nicht kommunizieren“. Er meinte damit, dass man auch ohne Worte Nachrichten übermittelt. Er meinte damit auch, dass eine Nachricht mehr als nur eine Seite hat. Der selbe gesprochene Text also unterschiedlich interpretiert werden kann, je nach Empfänger der Nachricht. Kommunikation ist ein zentraler Punkt unseres täglichen Miteinander. Effektiv zu kommunizieren will jedoch gelernt sein, es braucht Aufmerksamkeit und ein wenig Übung. Aber mit den Punkten die ich euch in diesem Blogeintrag übermitteln werde, werdet ihr eure Kommunikationsfähigkeiten deutlich steigern können.

1. Körperhaltung

Die Körperhaltung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Stellt euch vor, ihr unterhaltet euch mit eurer Partnerin oder eurem Partner und dieser schaut euch nicht in die Augen oder schenkt seinem Handy bald mehr Beachtung als dir. Mit einer entsprechenden Körperhaltung zeigt man seinem Gegenüber, dass man ihm zuhört und sich Mühe gibt ihn zu verstehen. Wenn du ein Gespräch führen möchtest, sorge für möglichst wenig Ablenkungen. Steck das Handy in die Tasche und konzentriere dich auf deine Gesprächspartnerin / deinen Gesprächspartner. Wenn du die optimale Atmosphäre für ein Gespräch schaffen möchtest, sorge dafür, dass deine Gesprächspartnerin / dein Gesprächspartner im 90° Winkel zu dir sitzt. An einem eckigen Tisch ist dies immer relativ einfach zu machen, setze dich einfach unmittelbar rechts oder links daneben. Dadurch wirkst die Situation entspannter und man fühlt sich nicht so sehr unter Druck gesetzt.

2. Nonverbale Kommunikation

Nachdem die optimale Körperhaltung gefunden ist beginnt das Gespräch. Mit dem Satz „Man kann nicht, nicht kommunizieren.“, meinte Schulz von Thun auch die nonverbale Kommunikation. Das betrifft also alles, was nicht ausgesprochen wird. Förderlich für ein Gespräch sind dabei in der Regel Bestätigungen. Dazu kannst du beispielsweise nicken während dein Gegenüber erzählt oder bestätigende Gesten machen. Wichtig ist es aber auch, verunsichernde Dinge zu vermeiden. Kopfschütteln, Augen verdrehen oder ein Abwinken sind in der Regel nicht gesprächsfördernd, sondern beenden ein zweiseitiges Gespräch äußerst schnell. Achte also auf deine nonverbale Kommunikation, nicke und lächle während dein Gegenüber erzählt, das wird ihn darin bestätigen weiterzureden und für ein angenehmes Gesprächsklima sorgen.

3. Paraphrasieren und Verbalisieren

Diese zwei Wörter wirken zunächst etwas abschreckend, sind aber in der Praxis recht einfach durchzuführen und sorgen in der Regel für ein gutes Gespräch. Beim Paraphrasieren wiederholst du das, was dein Gegenüber gesagt hat, mit anderen Worten. Dies kannst du beispielsweise machen um noch mal etwas zusammen zu fassen oder um das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken. Du kannst dann auch nachfragen, ob du es richtig verstanden hast oder es als Grundlage nutzen, um weitere Informationen zu bekommen. Wenn du paraphrasierst, fühlt sich dein Gegenüber ernst genommen und weiß spätestens jetzt, dass du dir wirklich Mühe gibst, sie oder ihn zu verstehen.
Verbalisieren ist dahingehend die Wiedergabe der Emotionen deines Gegenübers. Sollte sie oder er also von ihrem oder seinem harten Tag berichten, könntest du verbalisieren, indem du sagst:

Dann fühlst du dich jetzt aber bestimmt ganz schön erschöpft oder?

Verbalisieren hat dabei einen ähnlichen Effekt wie Paraphrasieren, geht allerdings nochmals eine Ebene tiefer. Du versuchst damit nicht nur zu verstehen was dein Gegenüber sagte, sondern versetzt dich somit sogar in ihn hinein. Verbalisieren drückt quasi das aus, was unter dem Gesagten liegt, was sozusagen mitschwingt.

4. Ich-Botschaften

Die „Ich-Botschaften“ sind besonders bei Krisengesprächen in einer Beziehung wichtig. Bei Paaren die Probleme haben, beginnt es häufig schon bei der Kommunikation. Wie spricht das Paar miteinander? Eine Grundlage in der Lösung von Problemen ist es, mit Ich-Botschaften zu arbeiten. Im Grunde nimmt man sich die Thematik die man ansprechen möchte und sagt was sie einem bedeutet. Statt das Problem eskalierend anzusprechen:

Da liegt schon wieder Geschirr in der Spüle. Wie oft muss ich noch sagen, dass das Geschirr gleich abgespült werden muss, damit es nicht verkrustet?

Wirkt die Ich-Botschaft deutlich harmloser:

Ich würde mir wirklich wünschen, das du dein Geschirr jetzt abspülst. Ich fühle mich so nicht wohl.

Eine Ich-Botschaft hat den Vorteil das sie weniger vorwurfsvoll wirkt. Man spricht von seinen Wünschen und dem Gegenüber obliegt es dann diese Wünsche zu erfüllen oder sich dem zu verweigern. Statt zu sagen „Mach das und das“ sagt man „Ich würde mir wünschen, dass du das und das machst“. Diese kleine Veränderung in der Formulierung führt in der Regel zu deutlich mehr Akzeptanz durch das Gegenüber.

5. Giftwörter

Wir verwenden so häufig Giftwörter, dass sie uns schon fast gar nicht mehr auffallen. Aber was sind diese ominösen Giftwörter überhaupt? Es sind in der Regel Wörter die übergeneralisieren oder eine Person die alleinige Schuld zusprechen. Prominente Giftwörter sind „immer“, „wieder“, „nur“ oder „nie“. Sie sind in der Regel wenig differenziert und scheren das Gegenüber über einen Kamm. Beispielsweise wirkt der Satz:

Du hast schon wieder vergessen den Müll herunter zu bringen.

Äußerst abwertend und stellt das Gegenüber in eine Position, in der er sich jetzt nur noch entschuldigen oder wütend werden kann. Eine Umformulierung des Satzes zu:

Denkst du daran, gleich noch den Müll herunterzubringen?

Hat den selben erinnernden Effekt, jedoch keinen Vorwurfscharakter. Den Vorwurf wird sich nun höchstens das Gegenüber machen, weil es merkt, dass es den Müll nicht herunter gebracht hat. Achte darauf keine Giftwörter zu benutzen, also keine Wörter die das Gegenüber pauschalisiert darstellt.

6. Konkrete Situationen

Wo wir gerade bei Krisengesprächen, vor allem bei Beziehungsproblemen sind, kommen wir zu einem weiteren wichtigen Thema der zwischenmenschlichen Kommunikation. Die Art und Weise, wie man Themen anspricht, gibt maßgeblich den Ausgang des Gesprächs vor. Wenn du ein Thema ansprechen möchtest, das dir wichtig ist, was dich an deinem Gegenüber in der letzten Zeit gestört hat, sprich es konkret an. Beispielsweise sollte man das Thema, dass dich dein Gegenüber in Gegenwart von weiteren Menschen regelmäßig unterbricht, nicht folgendermaßen ansprechen:

Mich stört, dass du mich andauernd unterbrichst.

Effizienter wäre es, die Situation in der es dich gestört hat, konkret anzusprechen:

Als wir letztens bei unseren Freunden waren, hast du mich unterbrochen, als ich die Geschichte von meiner Arbeit erzählt habe, das hat mich verletzt.

Dein Gegenüber weiß jetzt genau um was es geht und kann sich wieder in die Situation hineinversetzen. Er kann jetzt auch versuchen sich in deine Situation zu versetzen, was ihm vorher vielleicht so garnicht möglich gewesen ist, weil er nicht wusste, dass dich die Situation gekränkt hat. Konkrete Situationen bieten eine Grundlage, auf der man weiter arbeiten und reden kann.

7. Gegenseiteige Wertschätzung

Wenngleich ich den Punkt an letzter Stelle nenne, ist er doch mit einer der wichtigsten: Wertschätzung. Nimm den Menschen dir gegenüber so wahr wie er ist und zeige ihm, dass du ihn wertschätzt. Lasse ihn aussprechen und höre ihm zu. Nimm ihre oder seine Meinung ernst und zeige, dass du sie oder ihn ernst nimmst. Versuche das Gespräch mit so viel Wertschätzung zu führen wie möglich, dein Gegenüber wird dies merken und dir ebenfalls mehr entgegenkommen.

Fazit

Wir sprechen jeden Tag mit vielen verschiedenen Menschen und in der Regel funktioniert dies auch problemlos. Wenn man allerdings ein wenig mehr aus einem Gespräch holen möchte und einen bestimmten Zweck oder ein bestimmtes Ziel verfolgt, auch wenn es nur das gute „miteinander Auskommen“ ist, kannst du dich an die hier vermittelten Grundlagen halten. Es ist nicht immer einfach sich an die Regeln zu halten, gerade wenn die Emotionen bei einem Streit aufkochen. Versuche die Regeln nach und nach umzusetzen. Ich habe zum Beispiel als erstes angefangen die Ich-Botschaften umzusetzen. Habe also nicht mehr nur gesagt was mich stört, sondern dann eher berichtet wie ich mich fühle oder was ich denke.

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