hypohydration

Hypohydration verstärkt Schmerzempfinden

Der Sommer hat auch Deutschland erreicht. In den letzten Tagen war es teilweise so warm, dass ich mir zweimal überlegt habe, ob ich mich der Hitze aussetze. Was mit dieser Veränderung des Wetters einher geht ist, dass man vermehrt darauf achten sollte, ausreichend zu trinken. Dehydration, also der Wassermangel im Körper, kann entstehen, wenn man nicht genug trinkt, schwere Durchfälle hat oder sich vermehrt übergibt, durch Infektionskrankheiten, Nierenversagen, Blutverlust etc. Alles eher weniger schöne Angelegenheiten. Nun wurde eine vorläufige Studie veröffentlich, deren Ergebnisse zeigen, dass Hypohydration, also ein leichter Wassermangel im Körper, mit einem Anstieg der Schmerzempfindlichkeit eines Menschen zusammenhängen könnte.

In der vorläufigen Studie A preliminary study on how hypohydration affects pain perception hat das Forschungsteam um Toby Mündel, von der Massey University – University of New Zealand, untersucht, wie sich das Schmerzempfinden von Menschen ändert, wenn sie dehydriert sind. Die Idee kam ihnen, nachdem herausgefunden wurde, dass Hypohydration, also ein leicht verminderter Wassergehalt im Körper, bestimmte psychologische Eigenschaften hat, wie beispielsweise Veränderung des Schmerzempfindens oder Beeinflussung von Stimmung und kognitiven Funktionen.

Im Rahmen der Studie wurden 17 gesunde Männer mehrmals untersucht. Das erste Mal hatten alle genug getrunken und zeigen keine Anzeichen von Wassermangel. Das zweite Mal wurden sie untersucht, nachdem sie in den 24 Stunden vor der Untersuchung kein Wasser, oder andere Flüssigkeiten, zu sich genommen haben. Die Versuchspersonen haben jeweils an beiden Untersuchungszeitpunkten eine Urinprobe abgegeben, damit das Level des Wassergehaltes im Körper festgestellt werden konnte.

Jetzt kommt der interessante Teil des Experiments. Um den Versuchspersonen Schmerzen zuzufügen, haben die Forscher Fußbäder vorbereitet, deren Wasser um 0 Grad warm war. Die Versuchspersonen sollten ihre nackten Füße in das Wasser stellen und so lange im Wasser behalten, bis sie es nicht mehr aushalten konnten. Währenddessen sollten sie den Forschern mitteilen, wann es anfängt kalt zu werden, wann sie den ersten Schmerz empfinden und schließlich, wann sie nicht mehr darin stehen können.

Der Schmerzschwellenwert für jede Person wurde festgelegt, indem geguckt wurde, wann der erste Schmerz verspürt wurde. Die Schmerzsensibilität, nachdem der Schwellenwert überschritten wurde, wurde anhand von einer Skala festgehalten. Die Versuchspersonen mussten angeben, wie viel Schmerz sie an diesem Zeitpunkt empfinden. Die Schmerztoleranz wurde als die gesamte Zeit definiert, in der die jeweilige Versuchsperson ihre Füße im Wasser halten konnte.

Eine statistische Auswertung der erfassten Daten zeigt, dass die Faktoren der Schmerzsensibilität am Schwellenwert, das Ausmaß der Hydration und die Tendenz, den empfundenen Schmerz übertrieben darzustellen, alle mit der Veränderung des Schmerzempfindens, anhängig von dem Kontext hydriert vs. nicht-hydriert, zusammenhängen. Die Ergebnisse haben auch gezeigt, dass Hypohydration mit einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit zusammenhängt. Es kann also sein, dass wir, wenn wir nicht genug getrunken haben, Schmerzen intensiver wahrnehmen.

Das hört sich zunächst ganz schön unangenehm an. Und das ist es sicherlich auch. Es muss jedoch weiter in diese Richtung geforscht werden, bevor man zu konkreten Schlussfolgerungen kommen kann. Das hat das Forschungsteam um Toby Mündel auch vor.
Also nicht vergessen immer ausreichend zu trinken!

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