Einsamkeit

Einsamkeit betrifft auch Menschen mittleren Alters

Sich einsam fühlen ist ein Thema, dass häufig mit dem älter werden assoziiert wird. Einsamkeit im Alter kann entstehen, wenn beispielsweise die sozialen Kontakte verschwinden oder der Ehepartner stirbt. Diese Einsamkeit ist besonders in den Momenten präsent, die normalerweise mit anderen Leuten geteilt werden. Geburtstage oder Weinachten. Aber ist diese Einsamkeit wirklich nur auf unseren letzten Lebensabschnitt beschränkt?

Die Antwort ist nein.

Einsamkeit ist weit verbreitet

Die Forscher Maike Luhmann und Louise C. Hawkley haben eine riesige repräsentative Untersuchung gemacht und über 16.000 Menschen befragt. Diese Personen wurden im Rahmen der Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) rekrutiert. Die SOEP ist eine umfangreiche Wiederholungsbefragung, die im jährlichen Rhythmus durchgeführt wird. Die Daten für ihre Untersuchung haben die Forscher 2013 erhoben. Die Ergebnisse wurden am 5. Mai 2016 in der Studie Age Differences in Loneliness From Late Adolescence to Oldest Old Age in der Zeitschrift Developmental Psychology veröffentlicht. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Einsamkeit älterer Menschen oft aufgrund einer Abnahme der sozialen Kontakte und eines niedrigen Einkommens auftritt.

Das ist aber nicht das Einzige, das die Ergebnisse zeigen.

Es gibt bestimmte Phasen im Leben eines Menschen, wo die Einsamkeit sich einschleicht. Das ist mit Anfang 30 und nochmal in den 50ern. Wenn man dann 60 wird, ebbt das Gefühl der Einsamkeit wieder ab. Am niedrigsten ist das Gefühl dann, laut den Ergebnissen der Studie, um die 70. Wieso relativ junge Menschen diese Einsamkeit verspüren ist noch unklar. Das hat auf jeden Fall nicht die selben Gründe wie im hohen Alter.

Die Einsamkeit bringt viele Fragen mit sich

Die Fragen, die Luhmann und Hawkley in ihrer Studie erforscht haben sind, u.a., warum gibt es Altersunterschiede in dem Erleben und dem Ausmaß an Einsamkeit? In welchen Altersgruppen des mittleren Alters ist das Ausmaß am höchsten und am niedrigsten? Gibt es bestimmte Variablen, die das Ausmaß in bestimmen Altersgruppen fördern? Sie haben also die Studie so angelegt, dass viele Variablen kontrolliert wurden. Variablen wie Einkommen, Geschlecht, soziale Kontakte und Gesundheit. Dabei ist herausgekommen, dass wenn man diese Variablen nicht mit in die Untersuchung bringt, es nicht so einen starken Anstieg des Ausmaßes der Einsamkeit im hohen Alter gibt. Der Anstieg ist zwar da, aber eben nicht mit so einem krassen Sprung nach oben.

Jetzt wissen wir aber immer noch nicht, warum jüngere Menschen sich einsam fühlen. Was wir allerdings wissen ist, dass das Einkommen eine Variable ist, die uns vor diesem Gefühl schützen kann. Je höher das Einkommen, desto geringer die Chance, dass man sich einsam fühlt. Dieser Zusammenhang ist besonders in der mittleren Phase unseres Erwachsenseins zu erkennen. Das kann daran liegen, dass Geld in dieser Phase unseres Lebens eine besonders große Rolle spielt. Einen guten und sicheren Job zu haben schützt in dieser Phase auch vor Einsamkeit. Weitere Variablen, die einen Einfluss auf die erlebte Einsamkeit in jeder Altersgruppe haben sind, beispielsweise, die Häufigkeit von sozialen Interaktionen und gesundheitliche Einschränkungen.

Fazit

Was können wir nun von dieser Studie mitnehmen? Wir wissen zwar nicht genau, warum wir der Gefahr ausgesetzt sind uns in bestimmten Lebensabschnitten einsam zu fühlen, aber wir wissen zumindest ansatzweise was wir dagegen tun können. Wir müssen uns bemühen gesund zu bleiben und eine finanzielle Sicherheit schaffen. Einfacher gesagt als getan. Ich denke allerdings, dass ein gesunder Lifestyle und eine bewusste Lebensführung schon eine Menge ausmachen.

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