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Verändert unser Beziehungsstatus wie attraktiv wir andere finden?

Die Evolution des Menschen ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Von der schleimigen Ursuppe bis zu dem Organismus, den wir heute verkörpern, hat sich so einiges getan. Körperliche, aber auch geistige Veränderungen, machen uns zu dem, was wir jeden Tag im Spiegel sehen. Der moderne Mensch der an der „Human Experience“ teilnehmen darf. Ein großer Aspekt unseres Lebens wird durch die Beziehungen zu anderen Menschen gestaltet. Unsere Familie, Freunde und Liebhaber. Gerade der Bereich Liebesbeziehung ist für den einen oder anderen unter uns ein Mysterium für sich. Es spielen gefühlt Millionen von Variablen eine Rolle, wenn es um die Partnerwahl geht. Entsprechend weit gefächert ist auch die Forschung in diesem Bereich. Eine neue Erkenntnis aus dem Bereich ist, dass unser Beziehungsstatus einen Einfluss darauf hat, welche Personen wir attraktiv finden. Und die Begründung hinter diesem Effekt hat tiefe Wurzeln.

Der Verbindung zwischen Beziehungsstatus und wahrgenommene Attraktivität

Forscher von der Charles University in Tschechien haben untersucht, was sich genau an unserer Wahrnehmung bezüglich der Attraktivität anderer Menschen verändert, wenn unser Beziehungsstatus von single auf vergeben wechselt. Dazu wurden Studenten Fotos von Gesichtern gezeigt, die dann in ihrer Attraktivität bewertet werden sollten. Diese wurden digital verändert, um entweder dem jeweiligen Studenten ähnlich zu sehen oder nicht.
Das Geschlecht der abgebildeten Gesichter war von dem gegensätzlichen Geschlecht oder von dem gleichen Geschlecht des Studenten, der es betrachtete. Beide Varianten wurden digital angepasst.
Es stellte sich heraus, dass Singles die Gesichter attraktiver fanden, die ihnen nicht ähnlich sahen. Bei den vergebenen Studenten war das nicht der Fall.

Der evolutionäre Hintergrund

Im Tierreich hat man ähnliche Beobachtungen gemacht. Die Begründung hinter diesem Phänomen ist, dass die Heterogenität der Nachkommen gesichert werden soll. Im Klartext: Inzucht soll verhindert werden, indem man sich Partner sucht, die einem nicht ähnlich sehen. Die Tatsache, dass die vergebenen Studenten nicht den gleichen Effekt zeigten wie die Singles, kann darauf zurückgeführt werden, dass das Paarungsverhalten innerhalb der Beziehung bleiben soll. Wer in einer Beziehung ist und ständig sexuelle Reize von außen bekommt, würde schon eher Mal ausreißen, als jemand, der diesen Reizen nicht so sehr ausgesetzt ist.
Das Antwortverhalten der vergebenen Studenten kann auch ein Indiz dafür sein, dass bei Menschen, die sich in Beziehungen befinden, bestimmte Mechanismen aktiviert werden, die uns vor äußeren Reizen schützen. Damit wir beispielsweise nicht fremdgehen. Das ist jedoch noch Spekulation und muss noch untersucht werden.
Im Großen und Ganzen ist die Forschung in diesem Bereich ziemlich limitiert und es gibt noch unzählige offene Fragen. Diese Studienergebnisse sind deshalb, wie fast immer, mit Vorsicht zu genießen. Es können ja auch ganz andere Faktoren eine Rolle gespielt haben, wieso die Studenten so geantwortet haben, wie sie es taten. Aber darüber kann man sich ja Gedanken machen, wenn man das nächste Mal bei Facebook seinen Beziehungsstatus ändert.

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