Arbeitssucht

Arbeitssucht als Gefahr für den Arbeitgeber

In dem Artikel Arbeitssucht – Fluch der Segen? bin ich darauf eingegangen, wie die Arbeitssucht mit anderen psychologischen Störungen zusammenhängt. Es stellt sich heraus, dass Workaholics ein weitaus höheres Risiko haben an psychischen Störungen zu erkranken, als nicht-Workaholics. Jetzt stellt sich die Frage, welchen Einfluss hat das auf die Arbeit und den Arbeitgeber? Außerdem wird es in diesem Artikel um drei verschiedene Ausprägungen der Arbeitssucht gehen.

Mark Griffiths ,von der Nottingham Trent University, schreib in seinem Artikel The dangers of workaholism for you and your employer, dass das Problem mit der Arbeitssucht der Mangel an einer einheilten Definition ist. Machen Forscher differenzieren zwischen positiven und negativen Varianten der Arbeitssucht. Negativ in dem Sinne, dass es die Gefühle und Emotionen der betroffenen Person so beeinträchtigt, dass diese Person nicht mehr richtig Handeln kann. Positiv, indem Workholics totale Perfektionisten seien und nur auf das Erreichen von Ziele ausgerichtet sind. Diese beiden Auslegungen sind beide nicht unbedingt gut für die Arbeit oder dem Workaholic, weil beides früher oder später zu gesundheitlichen Einschränkungen führen wird.

Eine Studie über japanische Arbeiter hat sogar herausgefunden, dass man sich zu Tode arbeiten kann. Es fängt alles damit an, dass man nach und nach immer mehr Zeit für die Arbeit aufbringt. Das führt dann irgendwann dazu, dass man nicht mehr produktiv ist und man aufgrund des hohen Stresses im Krankenhaus landet. Oder im Grab, weil man einen Herzinfarkt bekommt. Auch das ist nicht gut für die betroffene Person oder den Arbeitgeber.

In 2011 haben Forscher von der University of Southern California Studien zu dem Thema Arbeitssucht analysiert und herausgefunden, dass ca. 10% der Versuchspersonen dieser ganzen Studien unter Arbeitssicht leiden. Es kann zwar keine konkrete Aussage über die Pravalenz, also den Anteil der Population, der unter Arbeitssucht leidet, gemacht werden, aber 10% ist schon eine Hausnummer. Selbst im experimentellen Rahmen.

Verschiedene Formen der Arbeitssucht

Um darzustellen, wieso es für den Arbeitgeber und dem Arbeitsumfeld eines Workaholics zu Problemen kommen kann, werden die folgenden „Arten“ von Workaholics vorgestellt:

Der Zufriedensteller

Ein Workaholic, der zufriedenstellen möchte, sagt zu keinem anliegen „nein“. Er möchte unbedingt anerkannt und bewundert werden und würde fast alles in seiner Macht dafür machen, dass sein Vorgesetzter und Mitarbeiter genau das tun. Das Problem ist, dass sie sich ihre eigenen Schwächen nicht eingestehen können und diese auf andere projizieren. Das heißt, dass sie anderen Leuten gerne die Schuld in die Schuhe schieben.

Der Kontrollierende

Kontrollierende Workalolics haben in ihrer Stellung auf der Arbeit die Macht in Kontrolle der Dinge zu sein. Sie sind oft unabhängig und sehr stolz auf das was sie tun. Gleichzeitig sind sie arrogant und sehr erbittert im Umgang mit anderen Leuten. Sie können allerdings auch sehr charmant, witzig und sozial sein, wenn es ihnen einen Vorteil verschafft. Sie haben Probleme persönliche Freundschaften aufrecht zu erhalten, weil sie eben in sozialen Situationen nicht so gut klar kommen bei den Aktivitäten, die sie auf der Arbeit nachgehen.

Der Narzisstische Kontrollierende

Im Gegensatz zu den kontrollierenden Workaholics sind die narzisstisch kontrollierenden Workaholics sehr auf sich selbst bezogen. Sie müssen immer recht haben, alles muss nach ihrer Vorstellung laufen und sie können nur ihren eigenen Standpunkt nachvollziehen und verstehen. Sie manipulieren, um ihre Ziele durchzusetzen und nehmen keine Rücksicht auf andere dabei. Ihnen ist es egal, ob andere darunter Leiden oder andersweiteig Nachteile erfahren. Ethik und Moral können vor der Bürotür bleiben. Sie schreiben ihre eigenen Regeln und leben in ihrer eigenen Welt.

Es scheint auf dem ersten Blick ja keine schlechte Idee zu sein einen Workaholic in seinem Team zu haben. Aber wenn wir über die Stereotypischen Darstellungen dieser Menschen hinwegsehen, bleibt ein sehr ernstzunehmendes Störungsbild übrig, von dem langfristig keiner profitiert.

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